3
Verschieden von den Kastenangehrigen sind die Paria, die Unreinen; sie gehren keiner Kaste an, und ihr nherer Umgang wird selbst von der niedersten Kaste gemieden.
Die Inder glauben bis auf den heutigen Tag an eine See-lenwanderung, und dies ist wohl auch der Grund, da sich das Kastenwesen Jahrtausende bei ihnen erhalten hat. Ihre Religion lehrt nmlich, da Jeder in der Kaste geboren werde, zu welcher ihn sein Verhalten in einem frheren Leben befhige, und da Je-der durch ein den Priestervorschriften genau folgendes Leben nach dem Tode in einer hheren Kaste wieder geboren werden knne.
In der ltesten Zeit waren die religisen Ansichten der Inder noch rein. Sie glaubten an ein einziges hchstes Wesen, Para-brama, das sich als Brama, Welterschaffer, Wischnu, Welt-erhaltet und Schiwa, Weltzerstrer erkennen lasse. Aber die rei-neren Begriffe von Gott arteten allmlig in leere Formen und argen Gtzendienst ans. Ungefhr im 6. Jahrhundert v. Chr. trat Bu-ddha als Reformator der indischen Religion auf. Seine Lehre, Buddhaismus genannt, bestand lange Zeit neben der bramanischen Religion, wurde aber nach heftigem Kampfe zuletzt aus Indien verdrngt und breitete sich nach Christi Geburt in einigen benachbarten Lndern aus. Noch jetzt ist der Buddhaismus auf der Insel Ceylon, in Hinterindien, Tibet, China, Japan und in der Mongolei verbreitet, aber schon lngst nichts mehr als der niederste Gtzendienst.
* Die Beda, das Gesetzbuch des Menu, der 3000 Jahre alt.
* Die Felsentempel auf Salsetta und Elefantine bei Bombay, zu Ellore. Die Knigsstadt Mahabalipuram auf Koromandel. Die Pagoden zu Jagernaut und auf Koromandel.
. 3.
Die Chinesen.
Die Wohnsitze der Chinesen sind nordstlich von dem Hi-malaya-Gebirge bis zum groen Ocean, an d/n Ufern des Hoangho und. Yanksekiang. Das ausgedehnte Land ist durch groe Reichhaltigkeit und Mannigfaltigkeit der Natur ausgezeichnet und ailt seit alter Zeit als das Land des Ackerbaues.
Die Chinesen hatten schon frhe einen bedeutenden Grad der Kultur erreicht. So waren ihnen lange vor Christi Geburt das Papler, der Kompa, das Schiepulver, das Drucken mit Holz-tafeln bekannt. Berhmt sind ihre Arbeiten in Porzellan, woran ihr Land sehr reich ist. Auch die Bearbeitung der Seide soll eine
1*
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Extrahierte Personennamen: Gott Bu-ddha
Extrahierte Ortsnamen: Indien Christi Ceylon Hinterindien Tibet China Japan Mongolei Bombay Christi
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Haupt desselben abhauen und in einen mit Menschenblut gefllten Sack stecken lassen, damit er sich hier satt trinke. Dieser Sage widerspricht aber, da Alexander der Groe das Grab des Cyrus in den Kingsgrbern zu Pasargad fand mit der Inschrift: O Mensch, ich bin Cyrus, der den Persern die Oberherrschast erwarb und der Asien gebot; darum beneide mich nicht um dieses Grab."
* Das Ereigni, auf welches Krsus auf dem Scheiterhaufen hin-deutete, war folgendes: Einstmals kam der durch seine Weisheit berhmte Solon aus Athen zu Krsus nach Sardes; der König lie ihm alle seine Schtze zeigen und fragte ihn dann, weil er in groem Rufe der Weisheit stand, wen von allen Sterblichen er als den Glcklichsten gesehen habe. Diese Frage stellte Krsus in der Hoffnung, da er der Glcklichste sei. Solon aber schmeichelte nicht, sondern nannte offen den Athener Tellus. Verwundert fragte Krsus-, warum er diesen fr den Glcklichsten halte. Da erklrte ihm Solon, Tellus habe in einem glcklichen Zustande des Staates gelebt, wackere Shne aufblhen sehen und zudem noch ein Herr-liches Lebensende erreicht. Denn er starb in einer Schlacht wider die Feinde des Vaterlandes, nachdem er tapfer gekmpft und die Feinde in die Flucht geschlagen hatte; und eben da, wo er gefallen war, wurde er von den Athenern auf ffentliche Kosten bestattet. Sein Ruhm war aber auch nach seinem Tode noch groß. Jetzt wollte Krsus wissen, wer denn der zweite Glckliche wre; denn den zweiten Preis glaubte er sicher davonzutragen. Solon aber nannte die Argiver Kleobis und Biton. Denn auerdem, da sie genug zum Leben hatten und durch ihre Leibesstrke gekrnte Sieger waren, hatten sie das seligste Lebensende. Bei einem Feste der Juno mute ihre Mutter, welche eine Priesterin jener Gttin war, durchaus von einem Gespann in das Heiligthum gezogen werden. Da aber die Stiere nicht zu rechter Zeit vom Felde zurckkamen und die Zeit drngte, spannten sich die Jnglinge selbst vor den Wagen und zogen die Mutter fnfund-vierzig Stadien weit bis zum Heiligthume. Whrend sie hier von der Festversammlung gepriesen wurden, und auch ihre Mutter, da sie solche Shne hatte, trat diese hocherfreut vor das Bild der Gttin und bat, sie mge ihren Kindern geben, was dem Menschen das Beste sei. Hierauf opferten die Jnglinge und entschliefen nach der Mahlzeit in dem Heilig-thume selbst und standen nicht wieder auf. Die Griechen aber fetzten ihnen Ehrendenkmale und hielten sie in hoher Ehre. Krsus, zum zweiten Male in seiner stolzen Erwartung getuscht, fragte den Solon jetzt, ob er denn seinen Glanz und seine Reichthmer so sehr verachte, da er ihn nicht einmal gewhnlichen Menschen gleichstelle. Der Weise aber belehrte ihn, wie unbe-stndig alle irdischen Dinge seien und dehalb kein Mensch glcklich geprie-sen werden knne, bevor er sein Ende erreicht habe. Mit solchen Worten machte er sich dem Krsus gar nicht angenehm, und dieser entlie ihn auch, ohne im Geringsten etwas nach ihm zu fragen.
* Die Religion der Perser. Zoroaster. Zend-Avesta.
. 10.
Griechenland.
Das Land, welches die alten Griechen bewohnten, ist die Halbinsel im sdlichen Europa, eingeschlossen im Westen von dem
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Extrahierte Personennamen: Alexander_der_Groe Alexander Cyrus Cyrus Cyrus
Extrahierte Ortsnamen: Asien Athen Sardes Zend-Avesta Griechenland Europa
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krftiges Volk, muten sich aber zuletzt den Spartanern unter-werfen. Besonders zeichnete sich unter den Messeniern Aristode-mus aus. Die Messenier hatten, wie die Sage berichtet, von dem Orakel in Delphi den Bescheid erhalten, da sie siegen wrden, wenn eine Jungfrau aus kniglichem Geschlechte den Gttern ge-opfert wrde. Als sich darber ein Streit unter den Messeniern entspann, bot Aristodemus, welcher aus dem kniglichen Hause abstammte, seine Tochter zum Opfer an und tdtete sie mit eigener Hand. Die Messt nier nahmen nun den Aristodemus zu ihrem Fhrer, und die Spartaner verloren wegen Erfllung des Orakel-spruches den Muth. Aristodemus fhrte glnzende Thaten aus und schlug die Spartaner gnzlich. Als aber ein neuer Orakel-sprach bekannt wurde, da dasjenige Volk siegen wrde, welches zuerst hundert Dreise in dem Zeustempel zu Zthome, welches der Hauptplatz der Messenier war, aufstellen wrde, so kamen die Spartaner den Messeniern zuvor. Ein Spartaner schlich sich ver-kleidet nach Jthcme und stellte hundert ganz kleine Dreife von Thon in dem Tempel aus. Aristodemus selbst, durch andere Zei-chen und bse Trume geschreckt, verlor jetzt den Muth und tdtete sich auf dem Grabe seiner Tochter, welche er vergeblich geopsert hatte.
Ein anderer Held in dem spter wieder ausbrechenden Kampfe der beiden Völker war Arist omenes, ern juuger, khner Mann aus kniglichem Geschlechte. Tapfer wie Achilles und listig wie Odysseus fhrte er mit einer Schaar auserlesener Jnglinge viele verwegene Abenteuer aus, drang mehrere Male bis in die Nhe von Sparta vor und schlich sich, wie die Sage meldet, sogar in Sparta selbst in den Tempel der Athene ein und heftete daselbst seinen Schild aus mit der Inschrift: Aristomenes weiht aus der spartanischen Beute diesen Scheld der Athene!" Aber obgleich Ari-stomen.es noch manche herrliche und glckliche That ausfhrte, so wurden doch endlich die Spartaner Sieger. Viele von den Messe-niern wanderten aus und grndeten aus der Insel Sicilien die Kolonie Messana (Messina).
. 19.
Die Athener. Kodrus. Drakon.
Whrend aus dem dorischen Stamme das spartanische Volk als das mchtigste im Peloponnes heranwuchs, entwickelte sich in Attila aus dem jonischen Stamme das Vock der Athener zu so hoher Blthe, da es das bedeutendste in Mittelgriechenland wurde
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Extrahierte Personennamen: Aristodemus Aristodemus Muth Achilles Aristomenes Drakon Attila
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gegen Troja. Aber auch die Trojaner rsteten sich und zogen alle Unterworfene Kleinasiens herbei; denn Troja war ein mchtiges Reich. Von Anlis in Botien, dem Sammelplatze der Griechen, zogen die zahllosen griechischen Schaaren auf Schiffen aus gegen Troja. An der Spitze des gesummten griechischen Heeres stand Agamemnon, der mchtigste unter den griechischen Fürsten, des Menelaus lterer Bruder und König von Mycen in Argolis. Die brigen Helden waren Menelans aus Sparta, Achilles, der Fhrer der Myrmidonen aus Thessalien, der tapferste aller Helden; Patroklus, des Achilles innigster Freund; der tapfere Diomedes; Ajax, der Fhrer der Lokrer, und Ajax von Salamis, nchst Dio-medes der tapferste des Heeres; Nestor, der greise König von Pylos in Messenien; Odyssens, der listigste von allen, Beherrscher von Jthaka; Philoktetes, der berhmte Bogenschtze. Der erste Held aller Tojaner war Heftor, der Sohn des Knigs Priamus; nchst ihm war Aeneas, d?r Sohn des Anchises, eines Verwandten des Knigs, ausgezeichnet.
Der Krieg dauerte zehn Jahre lang und brachte wechselvoll Glck und Unglck ans beiden Seiten. Die Tapfersten, Patroklus, Hektor, Achilles fielen. Als aber durch die Tapferkeit keine Ent-scheidung herbeigefhrt wurde, fo bentzte man die List. Zuerst schlich sich der verschlagene Odysseus mit Diomedes in die Stadt, und beide raubten von der Burg das Palladium, d. i. ein nach der Sage einst vom Himmel gefallenes Bild der Gttin Pallas.
. Die Trojaner glaubten nmlich, da ihre Stadt nicht erobert wer-den knnte, so lange sie im Besitze dieses Bildes wren. Dann bauten die Griechen auf den Rath des Odysseus ein ungeheures hlzernes Pferd und lieen es, nachdem die Tapfersten sich darin versteckt hatten, auf der Ebene von Troja stehen, während das ganze Heer sich mit der Flotte zurckzog. Erstaunt kamen die Tro-janer aus der Stadt, als sie die Ebene leer sahen, und sie wuten nicht, was das Pferd bedeuten solle. Da tuschte sie ein Grieche mit Namen Sino, welcher zurckgeblieben war, indem er vorgab, er sei den Gewalttaten der Griechen entronnen und suche jetzt bei seinen Feinden Schutz; und wie zum Danke fr die Ausnahme fgte er den neugierig gemachten Trojanern hinzu, das Pferd fei ein Weihgeschenk fr die Pallas und folle zur Shne fr das geraubte Palladium dienen; es fei aber dewegen fo groß gemacht worden, damit es die Trojaner nicht in die Stadt ziehen konnten und ein neues Palladium htten. Um so grer wurde der E'ser der getuschten Trojaner, das Pferd in die Stadt zu bringen. Sie rissen einen Theil der Mauer nieder, um einen Eingang zu ffnen. Aber als es Nacht geworden war und die Trojaner, welche vom Freudenfeste berauscht waren, sich zur Ruhe begeben hatten,
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viele herbei, um das Wunder zu sehen, und alle wurden begeistert. Anfangs schrieb man die dort erhaltene Weissagung der Ga oder Erde zu, uno einige Zeit lang traten die, welche einen Orakel-spruch haben wollten, zur Kluft hin und weissagten sich gegen-fettig. Da aber spter viele in der Begeisterung in die Kluft hinein-sprangen, ohne wieder zum Vorschein zu kommen, so wurde eine einzige Frau als Weissagerin eingesetzt. Anfangs baute man daselbst einen kleinen Tempel, .ersetzte ihn aber spter durch einen prchti-gen Bau aus parischem Marmor. Ueber der Kluft stand ein Drei-fu, und auf diesen wurde die Priesterin Pythia gesetzt, nachdem sie sich vorher in der begeisternden Quelle Kastalia gebadet und mit Lorbeerkrnzen geschmckt hatte. Von den aufsteigenden Du-sten betubt, stie sie Klagetne und abgebrochene Worte aus. Hierauf nahmen sie die Priester wieder vom Dreisu herunter, zeichneten die aufgefangenen Wrter auf, brachten sie gewhnlich in Verse und verkndeten sie den Fragenden als die Antwort des Gottes, jedoch gewhnlich in einer solchen Fassung, da sie eine doppelte Deutung zulieen. Ebenso wie die Pythia muten sich die Priester durch Opfer, Bder und Fasten vorbereiten, um das Heiligthum betreten zu drfen. Ein heiliger Schauer ergriff Jeden, wenn er in den von Lorbeer- und Oelbumen dsteren Tempelhain eintrat; wild rauschende Musik tnte ihm entgegen und duftender Weihrauch erfllte den Hain. Ehrwrdig standen in groer Menge die goldenen und marmornen Statuen umher, welche als Weih-gefchenke von reichen Knigen und Vlkern aufgestellt worden waren. Nach und nach wurde der Tempel so reich, da man die Menge seiner Kostbarkeiten in der blhenden Zeit der griechischen Staaten aus zehntausend Talente oder ungefhr 60 Millionen Mark schtzte. Auch der Mibrauch des Orakels durch Bestechung blieb nicht aus.
Wie die Orakel, standen die griechischen Festspiele im Zusammenhang mit der Verehrung der Götter. Es waren die-selben religise Feierlichkeiten, welche zu Ehren gewisser Gottheiten der einem gemeinsamen Heiligthume gehalten wurden. Entweder wurden sie nur von einem engeren Kreise gefeiert, indem sich die Bewohne^ der Unigegend eines gemeinsamen Heiligthums dabei betheiligten, oder es waren eigentliche Nationalspiele, zu denen Teilnehmer aus allen griechischen Ganen sich versammelten. Die Spiele bestanden in Wettkmpfen verschiedener Art, wie im Wettlauf, im Ringen, im Faustkampf, im Werfen des Diskus, d. i. einer fchweren Scheibe, welche nach einem Ziele geworfen wurde, im Springen, in Wettfahrten und im Pferderennen. Zur Bezeich-nung der Sieger wurden besondere Preisrichter bestellt.
Die berhmtesten Nationalspiele der Griechen waren die
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72
. 39.
Alexander der Groe.
ier Shn des Knigs Philippus,
Zf Jft m ^ 8u Speua 8*"". Schon die Umstnde, weich der besten Geburt Wammentrastn, wurden auf die knftige Gre des macedonischen Thronerben gebeutet Es brannte nmlich in derselben Nach , in welcher Alexander geboren wurde, der unter den sieben Weltwundern genannte Tempel der Diana in Ephesns "^em ihn e.n wahnsinniger Mensch, mit Namen H-rostratus, ftnl S k bei Nachwelt genannt zu werden, in Brand gesteckt Jmj>emfl:te /s gerade Philippus nach einer lang-wierigen Belagerung die Stadt Pot>da eingenommen hatte, wurden
96 n?e" -bracht, da sein Feldherr Parmenio me^llyner uberwunden habe, da ferne Rosse in den olympischen Spielen gesiegt und da ihm ein Sohn geboren worden sei.
$T>n+i,rn f ' a rin. feiner Jugend die vortrefflichsten Naturanlagen Dehalb hielt ihm Philippus die ausgezeichnetsten Lehrer, wie den berhmtesten und gelehrtesten Philosophen der
^ / ^ ?6-er auch Schmeichler, wie Lysimachus und dn unedle Sophist Kallisthenes, erhielten Einflu auf das jugendliche Gemuth und entwickelten in ihm manche Fehler die erst in den spateren Jahren strker hervortraten.
. Ao.u dem hochstrebenden Sinn des jungen Alexander wird Kr 2e*Mn ^ffelen erwhnt. Die Jliade war ihm sein X-temtngsbuch; er nahm sich daraus den Achilles zum Vorbilde ujlf me lieber, ohne Einiges aus der homerischen Er-
Zahlung der alten ettenthaten gelesen zu haben. Mein Vater wird mir mchts mehr zu thun brig lassen," sagte er einst, als ein neuer Sieg desselben gemeldet wurde. In der Schlacht bei Charonea focht er ruhmvoll mit und schlug die berhmte heilige Schaar der ferner. Erst 16 Jahre alt erhielt er von seinem .Bater die Verwaltung der Regierungsgefchfte, während dieser seldst in einem Kriege gegen Byzanz abwesend war.
. 40.
Griechenlands Unterwerfung.
. Nach der Ermordung Philipps bernahm Alexander im -wan-zigsten Lebensjahre, 339 v. Chr., die Regierung des macedonischen Reiches. Die Griechen hatten auf die Nachricht von dem Tode
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Extrahierte Personennamen: Alexander Alexander Alexander Alexander Parmenio Alexander Alexander Charonea Philipps Philipps Alexander Alexander
76
. 43.
Alexandria. Das Orakel des Jupiter Ammon.
Von Tyrus zog Alexander ohne Widerstand sdwrts gegen Aegypten. Um dieses reiche, aber abgeschlossene Land mit der brigen Welt in nhere Verbindung zu setzen, grndete er an den Mndungen des Nil eine Stadt, die er nach seinem Namen Alexandria nannte. Diese Stadt wurde bald nicht nur durch ihre uerst gnstige Lage am Meer und im Mittelpunkte der damals kultivierten Völker der Mittelpunkt des Handels, sondern auch nach dem Verfall Griechenlands der Hauptsitz der Wissen-schasten.
Von Alexandria gierig Alexander zu der Oase Siwah, wo in einem Tempel des Jupiter Ammon Orakel gegeben wurden. Der Weg dahin war aber fast unertrglich. Kein Baum war da, keine Spur eines bebauten Bodens. Dazu gieng auch das Wasser aus, welches in Schluchen Kamele mitfhrten, und in dem trocke-nen, glhenden Sande war keines zu finden. Endlich kam man zu dem dem Gotte geweihten Sitze. Mitten in einer weiten Wste gelegen war er ringsum bicht von schattigen Bumen um-geben, so ba kaumein Sonnenstrahl einbringen konnte, und viele reichlich ftrmenbe Quellen sen Wassers ernhrte das Wachs-thum. Die Lnft war einem beftnbigen Frhling hnlich. Als Alexander in den Tempel eintrat, begrte ihn der Oberpriester als Sohn des Jupiter, und weiter befragt antwortete er, ba er Sieger der alle Völker und Besitzer aller Lnber sein werde; und seinen Begleitern wurde der Bescheid, sie sollten ihren König mit gttlichen Ehren verehren. Diese an sich eiteln Antworten des Orakels trugen bei den aberglubischen Vlkern des Orients sehr viel dazu bei, sein Ansehen zu erhhen und seine Herrschaft zu befestigen.
* Die Ptoleiner. Die alexandrinischen Gelehrten. Die Bibliotheken.
Der Zerfall Alexandriens. Das heutige Alexandrien.
. 44.
Der Zug in das innere Persien. Darms' Tod.
_ Von Aegypten aus setzte Alexander seinen Zug gegen das persische Reich fort. Darius hatte ihm wiederholt Friedensantrge gemacht und ihm alles Land bis zum Euphrat, die Hand einer seiner Tchter und groes Lsegelb sr die kniglichen Gefangenen
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Extrahierte Personennamen: Alexander Alexander Alexander Alexander Ammon Alexander Alexander Alexander Alexander Darius
84
. 49.
Noms Grndung. Nomulus und Nemus.
Die ltesten Bewohner Italiens waren theils Pelasger, welche der das Meer eingewandert waren und hauptschlich die westliche Kste bewohnten, theils keltische Stmme, welche der die Alpen her gekommen waren und in den italischen Gebirgen sich niedergelassen hatten. Die letzteren galten als die Aborigines oder Ureinwohner. Nach und nach bildeten sich durch Vermischung und weitere Einwanderungen verschiedene Vlkerschaften, von wel-chen die bedeutendsten die Etrusker in Etrnrien, die Samniter im mittleren Gebirgslande und die Latiner sdlich vom Tiber in Latium geworden sind. Ans einer Vermischung dieser drei Vlker-schasten bestand die Bevlkerung der Stadt Rom.
Ueber die Grndung dieser Weltstadt ist solaende Saae ber-liefert worden:
Aeneas, der Sohn des Anchises aus Troja, hatte sich nach der Zerstrung seiner Vaterstadt mit einer Schaar Trojaner ge-flchtet und war nach mannigfachen Irrfahrten an die Kste von Latium gekommen. Hier fand er bei dem Könige Latinus Auf-nhme und erhielt dessen Tochter Lavinia zur 'Gemahlin. Der Sohn des Aeneas, Aseanius oder Julus, grndete Alba Longa in Latium; seine Nachfolger herrschten daselbst mehrere Jahrhunderte als mchtige Könige. Der letzte derselben, Numitor, wurde von seinem jngeren Bruder Amulius des Thrones beraubt; sein Sohn wurde getdtet und seine Tochter Nhea Silvia zu einer Priesterin der Gttin Vesta gemacht, damit sie, wie den Vestalin-nen geboten war, unvermhlt bleibe und Amulius keinen recht-migen. Thronfolger zu frchten habe. Nhea Silvia gebar jedoch zwei Shne, deren Vater der Kriegsgott Mars war, Nomulus und Remus, und als Amulius dies erfahren hatte, lie er die Mutter tdten und die Kinder in einer Wanne in den Tiber werfen. Der Flu war aber gerade ausgetreten und die Wanne blieb an einem Feigenbaum stehen. Eine Wlfin, welche an den Flu kam, um zu trinken, trug die Kinder in ihre Hhle und ernhrte sie. Hier fand sie Faustulus, ein Hirte des Amulius; mitleidig brachte er sie nach Hause und gab sie seiner Gattin Aeect Larentia zur Erziehung. Als die Knaben herangewachsen waren, zeichneten sie sich unter ihren Altersgenossen durch Muth und Strke aus und wurden von ihnen zu ihren Fhrern gewhlt. Aber in einem Streite, in welchen sie mit den Hirten des Numitor ge-rathen waren, wurde Remus gefangen und vor Numitor gefhrt. Dieser erkannte in den Gesichtszgen einige hnlichkeit und erhielt
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Eigentmlich und abgeschlossen wie der Boden des Landes, erscheinen auch die Bewohner in ihrem Staats- und hus-lichen Lebeu. Die Aegypter waren, wie die Inder, in Kasten eingetheilt. Es bestanden vier Hauptkasten; diese aber hatten wieder ihre Unterabtheilungen. Die Priesterkaste war die angesehenste von allen; sie hatte zum Haupt einen Oberpriester, welcher nchst dem König der angesehenste Mann war. Die Priester waren im Besitze aller Wissenschaft und Religionsgeheimnisse und hatten auch im Staate dadurch, da aus ihrer Mitte alle Stellen besetzt wurden, den grten Einflu. Ihnen zunchst stand die Kriegerkaste; diese hatte gleichfalls hohes Ansehen und gerieth mit der Priesterkaste nicht selten in Streit und sogar in blutigen Kampf wegen der Herrschaft. Die beiden anderen Kasten bildeten die Handelsleute und Handwerker, deren Geschft bei den Aegyptern sehr geachtet war, und die Ackerbauer und Hirten; die letzteren wurden als die niedrigsten von allen angesehen.
An der Spitze des ganzen Staates stand ein König oder Pharao; d. i. Sonne. Dieser galt zugleich als das Oberhaupt des Religionswesens und wurde mit der grten Ehrerbietung behandelt. In seiner Umgebung hatte der König eine Zahl hoher Beamten ans der Mitte der Priester, welche nchst dem König im hchsten Ansehen standen.
Das Volk lebte einfach und ernst; sogar bei ihren Gastmh-lern stellten die Aegypter Leichen aus. Sitten, Gewohnheiten und Gesetze, welche alle durch ihre Religion geboten waren, wurden gewissenhast festgehalten, strenges Recht gebt, und selbst der das Privatleben der Könige wurde von den Priestern Aufsicht gefhrt.
Die Religion der Aegypter war ursprnglich einfach und rein. Sie glaubten an ein einziges, unsichtbares, hchstes Wesen; dieses hatte keinen Namen und wurde unter keiner Gestalt gedacht. Aber bald schufen sie sich eine Reihe von gttlichen Wesen, in welchen sinnbildlich die einzelnen Eigenschaften des hchsten Wesens dargestellt wurden. Auch besondere Schutzgtter von Stdten, Ge-genden und Tagen wurden verehrt. Am allgemeinsten war die Verehrung des Osiris und der Isis verbreitet. Was diese bei-den Gottheiten bedeuteten, ob Sonne und Mond, oder Sonne und Natur, oder das fruchtbringende Nil-Wasser und die Erde, lt sich nicht mehr genau ermitteln. Wie andere Völker des Morgen-landes glaubten die Aegypter auch an einen Gott des Bsen und nannten ihn Typ hon. Bald aber erkannte die groe Masse die Bedeutung der sinnbildlichen Darstellungen nicht mehr und verfiel in groben Aberglauben und Gtzendienst. Auch Thiere, deren Nutzen oder Schaden offenbar war, wurden nicht selten zur Darstellung gttlicher Wesen bentzt, und manche Thiere galten als ganz besonders heilig, so
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der Apis, ein schwarzer Stier mit besonderen Abzeichen, der Ichneumon, das Krokodil, der Ibis. Die Aegypter glaubten an eine Seelenwanderung; sie stellten sich vor, da die Seele des Verstorbenen in einen Thierleib bergehe, dreitausend Jahre lang verschiedene Thierleiber durchwandern msse und dann erst wieder in ihren eigenen frheren Menschenleib zurckkehre. Mit diesem Glanben hngt die groe Sorgfalt zusammen, mit welcher die Aegypter die Leichen durch Einbalsamierung zu erhalten such-ten. Daher hatten sie auch ein srmliches Todtengericht, welches darber entschied, ob der Leichnam dieser letzten ~tshre wrdig erscheine. Selbst die Könige waren dem Todtengerichte unterworfen. Die Leiche des verstorbenen Knigs wurde am Eingang des kniglichen Grabmals ausgestellt; hier hielt ein Priester eine Lobrede auf ihn, und wenn das Volk durch Murren sein Misallen kund gab, so durfte er uicht der Ehre des Knigsgrabes, sondern nur eines ganz gewhnlichen Grabes theilhastig werden. Die Einbal-samierung geschah je nach Stand und Reichthum einfach oder mit kostbaren Stoffen. Noch jetzt trifft man in den Ueberresten der gyptischen Grabmaler eine Menge von Mumien.
Kunst und Wissenschaft pflegten die Aegypter schon sehr frhe. Doch waren nur die Priester hierin eingeweiht, und diese Einschrnkung war auch die Ursache, da die Wissenschast nicht aus hhere Stufen sich erhob. Dagegen waren die Gewerbe sehr aus-gebildet und zeigten berall die weit vorangeschrittene Kunstfertig-keit der Aegypter.
Staunenswerth mssen aber die gyptischen Bauwerke gewesen sein; denn schon die lieb ernste, welche jetzt noch vorhanden sind, erregen unsere Bewunderung. Die wichtigsten dieser groartigen Bauwerke sind die Pyramiden und die Obelisken. Die Pyra-miden sind vierseitige Gebude, deren dreieckige Seitenflchen nach oben in eine Spitze zusammenlaufen und genau nach den vier Weltgegenden gerichtet sind. Sie bestehen aus groen Quadern von Kalkstein, welche ohne allen Kitt der einander gelegt sind und sich blo durch ihre Schwere halten. Solche Pyramiden er-reichten oft eine Hhe von 150 bis 250 Meter. Im Inneren waren zahlreiche Gnge und Sle, und es ist wahrscheinlich, da diese Bauten zu Begrbnissen, besonders der Könige, bestimmt waren. Die meisten und grten Pyramiden waren bei der Stadt Memphis, und unter diesen ist die grte die Pyramide des Cheops, das grte bekannte Gebude der Welt. Aus der Ferne erscheinen die Seitenflchen eben; sie sind aber zusammengesetzt aus ungefhr 200 steinernen Stufen von unregelmiger Hhe, auf welchen man die Spitze ersteigen kann. Die senkrechte Hhe dieser Pyramide betrgt ungefhr 140 Meter; jede Seite mit
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